Der Jagdlehrpfad
Hege und Pflege des heimischen Tierbestands
Seit Anbeginn der Menschheit haben Jäger zur Versorgung der Gemeinschaft beigetragen. Heute liegt der Schwerpunkt nicht mehr auf der Ernährung der Gesellschaft, wenngleich Wildbret sich immer noch großer Beliebtheit erfreut.
Das Hauptaugenmerk der Jägerschaft in der modernen Zeit liegt auf der Erhaltung eines ausgewogenen Wildbestands, dem Schutz landwirtschaftlicher Flächen vor Wildschäden und der Pflege Jahrhunderte alter Traditionen.
Die Lebensansprüche, die arteigenen Verhaltensweisen und das hohe Nahrungsbedürfnis unserer Wildarten stellen besondere Anforderungen an ihren Lebensraum. Vegetation, Ruhe und ausreichende Fläche sind notwendig, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Allerdings kann unsere intensiv bewirtschaftete und von Zivilisationseinflüssen geprägte Kulturlandschaft diesen Anforderungen kaum mehr gerecht werden. In unserer heutigen, stark genutzten Landschaft können sich Wildbestände nicht mehr von selbst regulieren.
Deshalb ist die Jagd ein essenzieller Bestandteil der Naturschutzarbeit. Durch eine naturnahe und nachhaltig ausgerichtete Jagd übernimmt der Jäger eine wichtige Rolle als Regulator. Die Jagd hilft, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren, indem übermäßige Wildbestände reduziert werden, um Schäden an Wäldern, Feldern und in der Landwirtschaft zu verhindern. Gleichzeitig wird durch die Jagd die Verbreitung von Wildkrankheiten eingedämmt und das Überleben gesunder und stabiler Populationen gesichert.
Durch die Jagd werden zudem Tierarten, die den Lebensraum mit anderen teilen, geschützt, indem verhindert wird, dass dominante Arten die Ressourcen übernutzen. Die Jagd trägt somit zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Schließlich hat die nachhaltige Nutzung von Wildbeständen auch eine positive Wirkung auf die Treibhausgasbilanz, da Wildprodukte eine natürliche, regionale und umweltfreundliche Nahrungsquelle darstellen.
Unsere Jägerschaft ist in folgende Gemeinschaften unterteilt:
Die Steirische Landesjägerschaft ist die Interessenvertretung der Jägerinnen und Jäger.
Der Steirische Jagdschutzverein ist für die Ausbildung der Jung- und Aufsichtsjäger und das gelebte Brauchtum zuständig.
Die Freien Jäger bilden einen weiteren traditionellen Jagdverband im Bezirk Murtal.
Die Ausbildung zum steirischen Jäger umfasst einen Vorbereitungskurs im Ausmaß von rund 100+Stunden mit theoretischen als auch praktischen Einheiten zu den folgenden Themengebieten:
Nach absolvierter Ausbildung erfolgt die Zulassung zur Jagdprüfung. Diese ist zum einen vor einer Prüfungskommision in der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft, als auch praktisch am Schiessstand unter den strengen Augen eines augebildeten Prüfers bzw. Schiesslehrers abzulegen.
Erst nach erfolgreichem Bestehen beider Prüfungsteile darf man sich steirischer Jäger nennen und ist fortan berechtigt, eine Jagdkarte lösen.
Zu den vorherrschenden Wildarten zählen Rotwild, Rehwild, Gamswild, Auerwild und Birkwild.
Gejagt wird nur nach strengsten Regeln, deren Missachtung kompromisslos geahndet wird. Jeder Revierinhaber zählt sein Wild, erhebt, wieviel nachwachsen wird und erstellt daraufhin in Absprache mit dem Bezirksjägermeister einen genauen Plan, wieviel Wild pro Jahr entnommen wird.