Der Seckauer Heilsweg
Tradition und Religion
Der Ausgangspunkt des Seckauer Heilswegs war jahrhundertelang ein spiritueller Brennpunkt.
1142 verlegte man das bei St. Marein gegründete erste steirische Chorherrenstift auf die Hochebene von Seckau, die mit ihrem Sandsteinbruch wertvolles Baumaterial für die Errichtung der Basilika (geweiht September 1164) bot.
Von 1218 bis zur Aufhebung durch Kaiser Josef II 1782 war es auch Sitz der Diözese. Die Bücher der Bibliothek und viele Kunstschätze wurden verschleppt, mehr als ein Drittel der Stiftsanlage verfiel.
Der Begriff „Marterl“ kommt aus dem süddeutschen und österreichischen Sprachraum und bezeichnet kleine religiöse Denkmäler oder Wegkreuze, die häufig an Straßen, Wanderwegen oder in der freien Natur zu finden sind. Das Wort „Marterl“ leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort „marter“ ab, was „Leid“ oder „Qual“ bedeutet, und bezieht sich ursprünglich auf das Leiden Christi.
Marterln werden oft als Ausdruck des Glaubens errichtet und können verschiedene Formen haben, wie etwa Kruzifixe, Bildstöcke oder kleine Kapellen. Sie dienen dem Gedenken an Verstorbene, der Erinnerung an Unglücksfälle oder als Dank für überstandene Gefahren und sind oft Orte des stillen Gebets und der Besinnung.
Insgesamt wurden auf Initiative von Ök.-Rat Matthias Kranz, Obmann des Steirischen Agrar- und Umweltclubs, 7 Kreuze entlang des Aufstieges vom Seckauer Zentrum bis hin zur Kalvarienbergkirche am Tremmelberg renoviert. Sowohl die bauliche Situation als auch die Bilder auf den Marterln wurden restauriert und zum Großteil komplett neu gestaltet. Neben den offiziellen 14 Kreuzwegstationen entlang der Marterln gibt es auch zahlreiche weitere bildliche Darstellungen aus religiösen Szenen und dem Leben und Wirken Jesu zu bestaunen. Für die Restaurierung und die Neugestaltung der Bilder war der Künstler Josef Weinzierl verantwortlich.
Die Kalvarienbergkirche, die im 18. Jahrhundert mit einem eindrucksvollen Kalvarienbergweg errichtet wurde, fasziniert durch ihren kreuzförmigen Grundriss und ihre barocke Kreuzigungsgruppe. Die Kombination aus Geschichte, Architektur und spiritueller Einkehr macht diesen Ort zu einem einzigartigen Erlebnis. Entdecken Sie die spirituelle und kulturelle Bedeutung dieser Kirche und lassen Sie sich von ihrer Schönheit und Ruhe verzaubern.
Maria Schnee auf der Seckauer Hochalm ist die höchstgelegene Wallfahrtskirche (erbaut 1660) der Ostalpen. Ursprünglich war sie als Kirche für die Almhirten dem Viehpatron St. Hieronymus geweiht. Wallfahrtstage sind am 1. Sonntag im Juli und August, am Annatag (26.7.) und zu Maria Schnee (5.8.)