Das Chorherrenstift Seckau
Spirituelles Zentrum seit Jahrhunderten
Nachdem Adalram von Waldeck all seinen Besitz dem Bistum Salzburg geschenkt hatte und die Besiedelung des Klosters bei St. Marein stetig vorangeschritten war, ging er 1142 in den Wäldern der Region auf Hirschjagd. Während einer Rast erschien ihm im Schlaf die Gottesmutter Maria, die ihm zurief: „Fälle hier“! Im abgehackten Baumstamm entdeckte er ein steinernes Marienbild, das Gnadenbild von Seckau, worauf man weiter rodete und den Klosterbau hierher verlegte.
Im Kulturkampf unter Bismark wurden die Benediktiner von Beuron des Landes verwiesen und suchten eine neue Bleibe. 1883 kaufte die rasch wachsende Gemeinschaft das damals unter Verwaltung der Vordernberger Radmeister-Kommunität stehende Stift. Klösterliches Leben konnte somit nach 101 Jahren unter Abt Ildefons Schober wieder feierlich beginnen.
Ora et labora et lege!
Die Grundlage klösterlichen Zusammenlebens beruht im Auftrag Benedikts an seine Mitbrüder: „Bete, arbeite und lies!“. Die Benediktusregel besteht aus einem Prolg und 73 Kapiteln. Themen sind u.a.: Monastische Tugenden wie Gehorsam, Schweigen und Demut, Gottesdienst, Klosterverwaltung und -organisation, Arbeit, Versorgung der Mönche, Gastfreundschaft oder Aufnahme von Novizen.
Der hl. Benedikt von Nursia (480 – 547 n. Chr.) lebte in der Zeit des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittelalter und gilt als Schutzpatron Europas.
Um 529 gründete er die Abtei Montecassino bei Neapel, die als Stammkloster des Benediktinerordens gilt (lateinisch Ordo Sancti Benedicti, OSB). Er ist einer der großen Ordensväter des Abendlandes.
Seit 2018 erstrahlt die Basilika in neuem Glanz. Besonders sehenswert sind neben der Kreuzigungsgruppe auch das Habsburger Mausoleum, die Bischofskapelle oder der Freskenzyklus von Herbert Boeckl mit Themen aus der Offenbarung Jesu Christi durch Johannes in der Engelkapelle. Im Anschluss an eine Führung empfiehlt sich ein Besuch der Buch- und Kunsthandlung, in der auch Klosterprodukte und Hochgeistiges aus der Destillerie angeboten werden.
Darüber hinaus beherbergt das Stift das Abteigymnasium.: Aus einer Brüder- und Oblatenschule entstand 1926 der Vorläufer des heutigen Abteigymnasiums, welches 1931 das Öffentlichkeitsrecht erhielt. Aktuell erfreuen sich mehr als 300 SchülerInnen an den zahlreichen Lern- und Freizeitangeboten dieser modernen verschränkten Ganztagsschule.