Biotische Schäden im Wald
Gefahren durch lebende Organismen
Einer der bedeutendsten Verursacher biotischer Schäden im Wald sind Insekten. Ein prominentes Beispiel ist der Borkenkäfer, der insbesondere Fichtenwälder bedroht.
Diese kleinen Käfer bohren sich unter die Rinde von Bäumen und legen dort ihre Eier ab. Die Larven fressen sich durch das Holz und schädigen so die Wasser- und Nährstoffversorgung der Bäume. Geschwächte Bäume sterben oft ab und werden anfällig für Folgekrankheiten.
Besonders gefährlich sind Massenvermehrungen des Borkenkäfers, die durch milde Winter und lange Trockenperioden begünstigt werden.
Pilzbefall kann ebenfalls gravierende Schäden im Wald verursachen. Ein bekanntes Beispiel ist das Eschentriebsterben, eine Krankheit, die durch den Pilz Hymenoscyphus fraxineus verursacht wird.
Dieser Pilz befällt Eschen und führt zum Absterben der Triebe, was langfristig das Überleben der Bäume gefährdet. Auch die Hallimasch-Pilze sind für viele Baumarten problematisch, da sie das Wurzelsystem angreifen und zum Absterben ganzer Bestände führen können.
Wildtiere wie Rehe, Hirsche oder Wildschweine können ebenfalls erhebliche Schäden anrichten. Besonders junge Bäume sind durch den sogenannten Verbiss gefährdet, bei dem die Tiere die zarten Triebe abfressen. Dies behindert das Wachstum und kann dazu führen, dass sich der Baumbestand nicht richtig entwickelt. Auch das Scharren von Wildschweinen kann die Wurzeln von Jungbäumen freilegen und schädigen. Eine übermäßige Wilddichte erhöht diese Schäden und kann den Wald nachhaltig beeinträchtigen.
Besonders schwierig zu kontrollieren sind Komplexkrankheiten, bei denen mehrere biotische und abiotische Faktoren gleichzeitig wirken. Zum Beispiel kann ein Baum, der durch Trockenheit geschwächt wurde (abiotischer Faktor), anfälliger für Insektenbefall oder Pilzkrankheiten sein (biotische Faktoren). Diese Kombination von Schadfaktoren führt oft zu einem rascheren Absterben des Baumes und kann ganze Waldgebiete in Mitleidenschaft ziehen.
Um biotische Schäden im Wald zu reduzieren, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich:
Insgesamt ist die Bekämpfung biotischer Schäden ein zentrales Element einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die den Wald langfristig gesund und stabil hält.
Mit diesen Maßnahmen lässt sich der Wald vor biotischen Schäden schützen, sodass er seine wichtigen ökologischen und wirtschaftlichen Funktionen langfristig erfüllen kann.